Sandras Money Moments - Episode 10
Hallo und herzlich willkommen zum flatex Podcast Sandras Money Moments. Es ist immer mal wieder die Rede von physisch oder synthetisch replizierten ETFs. Aber was bedeutet das genau? Lassen Sie uns in diese Begrifflichkeiten eintauchen und verstehen, was diese Varianten genau bedeuten und was das für einen Einfluss auf Ihre Wertpapierauswahl haben kann.
Physische und synthetische Replikation sind zwei Methoden, die bei der Verwaltung von ETFs (Exchange Traded Funds) verwendet werden, um die Wertentwicklung eines zugrunde liegenden Index nachzuahmen. Auch gibt es entsprechende Mischformen, die als Sampling bezeichnet werden. Jede Methode hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen ihnen zu verstehen, um eine fundierte Anlageentscheidung treffen zu können.
Die physische Replikation
Hierbei werden tatsächlich die Wertpapiere gekauft, die den zugrunde liegenden Index repräsentieren. Zum Beispiel, wenn ein ETF den S&P 500 Index nachbildet, würde die herausgebende Kapitalanlagegesellschaft die tatsächlichen Aktien kaufen, die im S&P 500 enthalten sind, und sie im Portfolio des ETFs halten. Dies bedeutet, dass der ETF direkt an den Kursbewegungen der im Index enthaltenen Aktien teilnimmt.
Ein Hauptvorteil der physischen Replikation besteht darin, dass sie transparenter ist. Anleger können genau sehen, in welche Wertpapiere der ETF investiert ist. Da dieser tatsächlich die zugrunde liegenden Vermögenswerte besitzt, eliminiert diese Methode das Kontrahentenrisiko. Auf dieses Risiko gehe ich gleich noch ein.
Ein potenzieller Nachteil ist jedoch, dass die physische Replikation teurer sein kann, da Transaktionskosten entstehen beim tatsächlichen Kauf und Verkauf der beinhalteten Wertpapiere. Außerdem kann es schwierig sein, die genaue Zusammensetzung des Index zu replizieren, insbesondere wenn es sich um einen breit gefassten Index handelt, der eine große Anzahl von Aktien umfasst.
Die synthetische Replikation
Im Gegensatz zur physischen Replikation beinhaltet die synthetische den Einsatz von Derivaten, wie zum Beispiel Swaps, um die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index nachzuahmen. Gemeint sind damit spezielle Finanzprodukte, bei denen es um einen Tausch der Vermögenswerte geht. Dabei findet ein Ausgleich von Zahlungsströmen statt. Anstatt die tatsächlichen Aktien zu kaufen, wird ein Swap-Vertrag mit einer Gegenpartei abgeschlossen, der die Rendite des Index gegen eine Gebühr austauscht.
Der Vorteil der synthetischen Replikation besteht darin, dass sie in der Regel kostengünstiger ist als die physische Replikation, da keine Transaktionskosten für den Kauf und Verkauf von Aktien anfallen. Außerdem kann es einfacher sein, die genaue Zusammensetzung des Index nachzuahmen, da nicht alle im Index enthaltenen Aktien gekauft werden muss.
Allerdings birgt die synthetische Replikation auch Risiken. Das größte Risiko ist das Kontrahentenrisiko. Dieses entsteht, wenn die Gegenpartei des Swap-Vertrags ausfällt und nicht in der Lage ist, die vereinbarte Rendite zu liefern. Ein solcher Fall kann zu erheblichen Verlusten für den ETF führen. Darüber hinaus kann die Verwendung von Derivaten die Transparenz des ETFs beeinträchtigen, da Anleger möglicherweise nicht genau wissen, welche Positionen der ETF eingegangen ist.
Insgesamt gibt es also Vor- und Nachteile sowohl bei der physischen als auch bei der synthetischen Replikation. Die Wahl zwischen den beiden Methoden hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Kosten, der Transparenz und des Kontrahentenrisikos. Anleger sollten diese Faktoren sorgfältig abwägen und ihre Anlageentscheidung entsprechend treffen.
Und wo es zwei gegensätzliche Ansätze gibt, ist eine Mischung aus Beidem nicht weit. Diese Mischung wird als Sampling bezeichnet. Das bedeutet, dass der ETF nur die Titel kauft, die im Index das meiste Gewicht ausmachen. Die nur zu kleinen Anteilen vertretenen Titel kauft der ETF nicht, sondern ersetzt sie mit anderen Titeln oder Derivaten.
Risiko: Investitionen in Wertpapiere bergen Verlustrisiken.
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