Dr. Gerd Kommer über die Psychologie des Anlegens
Gemeinsam mit dem ETF-Experten Dr. Gerd Kommer und Patrik Hanser, Head of Wholelsale Distribution des Finanzdienstleisters und [...]
Zum ArtikelSeit mehr als zehn Jahren engagiert sich Fr. Prof. Dr. Löhr bereits für unabhängige Finanzbildung in Deutschland und möchte diese weiter vorantreiben. Das Interview entstand im Rahmen unseres Female Finance Events am 20.02.2025 in Frankfurt.
Prof. Dr. Katrin Löhr: Es war zu den Zeiten des Neuen Marktes, als ich Bloomberg TV schaute. Ich war überzeugt von einer bestimmten Aktie und habe dann – ohne Strategie und richtiges Wissen – einfach in diese investiert.
Prof. Dr. Katrin Löhr: Es war eine Neue-Markt-Aktie, von der ich heute nicht mehr den Namen weiß. Ich glaube, sie existiert inzwischen nicht mehr. Ich dachte, in eine Einzelaktie zu investieren, wäre besonders schlau. Aber es war kein richtiges Investieren, es war eher ein Zocken.
Prof. Dr. Katrin Löhr: Ich bin in weltweite Titel investiert, was mir auch sehr wichtig ist, sowie in Immobilien. Diversifikation ist eine der wichtigen Grundregeln beim Investieren. Darüber hinaus bin ich auch unternehmerisch tätig.
Prof. Dr. Katrin Löhr: Financial Wellness ist für mich die Kombination aus Finanzen und Wellness. Beides passt super zusammen, denn geregelte Finanzen sind so entspannend wie eine regelmäßige Wellness-Session. Das Thema Financial Wellness wird unterschätzt, aber es ist eine der entspannendsten Tätigkeiten, die man machen kann.
Prof. Dr. Katrin Löhr: Das ist, glaube ich, eine der größten Chancen, die man als Elternteil – oder vielleicht auch Patentante oder Patenonkel – hat, um Kindern ein positives Verhalten zum Thema Geld beizubringen. Man kann beispielsweise frühzeitig damit beginnen, etwas Taschengeld zu geben. Dadurch haben Kinder die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, Fehler zu begehen, aus diesen zu lernen und sich selbst auch Ziele für die Zukunft zu stecken. Sie lernen sich selbst und den Umgang mit Geld besser kennen.
Prof. Dr. Katrin Löhr: Man sollte stets wissen, wer derjenige ist, der mir finanzielle Ratschläge geben möchte. Ist hierfür ausreichend Kompetenz vorhanden? Was ist die Absicht dieser Person? Natürlich darf auch ein vertriebliches Interesse dahinterstecken. Aber es ist wichtig, dass Informationen transparent dargelegt werden und dass man zugleich weiß, worauf man sich einlässt und von wem beziehungsweise von welcher Institution die Finanzbildung kommt.
Prof. Dr. Katrin Löhr: Das Erste ist: anfangen! Anfangen, sich mit dem Thema Finanzen zu beschäftigen. Das Zweite ist, dass man risikolose Renditen nicht so betrachten sollte, als wären sie tatsächlich risikolos. Denn: In jeder Investition steckt ein Risiko, auch in einer scheinbar risikolosen Anlage. Mein dritter Ratschlag lautet, auch sein Humankapital als eine Art Investment zu verstehen. Man kann sich die Frage stellen, was man abseits des Portfolios einbringen kann, um zukünftig Cash-Flows zu generieren. Das kann Finanzbildung sein oder natürlich auch eine berufliche Weiterentwicklung. Ein Blick auf das eigene Humankapital kann einige Aha-Momente hervorbringen und inspirieren.
Vielen Dank für das Interview!
Biografie:
Prof. Dr. Katrin Löhr schloss ihr Studium mit einer Promotion im Bereich Finanzwirtschaft ab. Seit 2010 ist sie als Professorin für Finanzwirtschaft an der Fachhochschule Dortmund tätig und setzt sich bereits seit 2013 für unabhängige Finanzbildung ein. Sie initiierte im Rahmen ihrer Tätigkeiten diverse Finanzbildungsangebote, unter anderem speziell für Frauen. Neben ihrer Professur engagiert sich Prof. Dr. Lohr ehrenamtlich als Vorsitzende der „Deutschen Gesellschaft für Finanzkompetenz DeGeFin eG“, um die unabhängige Finanzbildung weiter voranzubringen.
Login
Investitionen in Finanzinstrumente bergen Verlustrisiken. Keine Anlageberatung.